Worum geht`s?

Digitale Dokumentation und Planung des Alltags

Worum geht`s?

Mit Bild, Ton und Text einen digitalen Kalender führen und damit den Alltag dokumentieren und planen.

Ein Kalender gibt uns die Möglichkeit unseren Alltag zu planen, aber auch uns rückblickend an Erlebnisse und Ereignisse zu erinnern. Menschen mit Lernbehinderungen fällt es z.T. schwer, sich zeitlich zu orientieren. Orientierung gibt aber Sicherheit und Erinnerungen bereichern das Leben und können Anlass sein, mit anderen zu kommunizieren.

Mit dieser App kann ein digitaler Kalender geführt werden. Mittels Bild, Film, Ton und Text können Ereignisse geplant und dokumentiert werden.

Ziele

Je nach Fähigkeiten der betreuten Person werden für sie Ereignisse im Kalender eingeplant bzw. Erlebnisse dokumentiert. Wenn immer möglich sollten die Einträge aber gemeinsam gestaltet werden.
So kann die betreute Person:

  • von für sie bedeutsamen Ereignissen berichten und diesen Emotionen zuordnen.
  • sich auf zukünftige Ereignisse einstellen und Wünsche äussern.
  • verschiedenen Personen von Erlebnissen und Vorhaben berichten.
  • Interesse von anderen am eigenen Leben erfahren.
  • Autonomie und Teilhabe erleben

Zielgruppe

Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Mühe haben zu berichten, was sie erlebt haben und was sie an Aktivitäten planen.

Dauer

Vorbereitung: 45 Minuten (App kennen lernen, Anleitung durcharbeiten) Umsetzung: regelmässig kurze Sequenzen von ca. 10 Minuten

Technik

App Niki Diary. Nur IOS verfügbar. Kosten 5.-

Durchführung

Durchführung

Vorbereitung
App laden und sich mit Hilfe der PDF-Anleitung vertraut machen. Im Idealfall wird die App auf das persönliche Gerät der Klientin / des Klienten geladen.

Ausführung
Regelmässig werden geplante und erlebte Aktivitäten in den Kalender eingefügt. Idealerweise zusammen mit der Klientin / dem Klienten. Das Abspielen der Einträge sollte ebenfalls regelmässig mit der Klientin / dem Klienten geübt werden

Hinweise
Legen Sie eine Sammlung von Bildern an, welche immer wieder in den Kalender integriert werden können:

  • Fotos von sich wiederholenden Aktivitäten
  • Fotos von bedeutsamen Personen
  • Fotos von bedeutsamen Orten

Nutzen Sie dabei allenfalls auch Fotos, welche die Klientin / der Klient im Zusammenhang mit der unterstützten Kommunikation nutzt.

Lassen Sie die Klientin / den Klienten falls möglich selber Bilder / Videos von Erlebnissen machen, die im Nachhinein zur Dokumentation in den Kalender eingefügt werden können.

Ev. kann der Kalender auch von anderen Lebensbereichen (Schule, zu Hause, Arbeit, …) ergänzt werden oder andere Lebensbereiche führen einen eigenen Kalender (in den Einstellungen können unter Profile in der gleichen App mehrere Kalender geführt werden).

Lassen Sie falls möglich die Klientin / den Klienten entscheiden, welche erlebten Aktivitäten dokumentiert werden sollen. Dies gibt Anlass über verschiedenes zu sprechen:

  • Was macht mir Spass?
  • An welche Erlebnisse möchte ich mich noch lange erinnern?
  • Welche Erlebnisse waren nicht so schön, will ich mich trotzdem daran erinnern? Warum?
  • Wie habe ich mich bei diesem Erlebnis gefühlt?
  • Welches Bild wiederspiegelt das Erlebnis für mich am besten?

Gleichzeitig kann auch über den Umgang mit Bildern gesprochen werden:

  • Welche meiner Bilder / Videos dürfen auch andere Personen sehen?
  • Wie möchte ich wahrgenommen werden?
  • Gibt es Bilder, die ich nicht zeigen möchte?
  • Was mache ich, wenn weitere Personen auf den Bildern / Videos zu sehen sind?

Frank Egle, Monika Luginbühl, Corinne Reber, Lisa Sommer

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